Autoneum hat 2016 in Umsatz und Profitabilität dank des innovativen Produktportfolios, Effizienzsteigerungen in der Fertigung und der global diversifizierten Kundenstruktur neue Höchstwerte erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat Autoneum den Nettoumsatz in Lokalwährungen 2016 um 6.8% gesteigert, in Schweizer Franken erhöhte sich der Konzernumsatz um 3.2% auf 2‘152.6 Mio. CHF. Die EBIT-Marge stieg vor Sondereffekten um 0.6 Prozentpunkte auf 8.2% und erreichte damit eine neue Bestmarke. Dank operativer Verbesserungen und dem Gewinn aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights verdoppelte sich der Konzerngewinn 2016 gegenüber dem Vorjahr nahezu auf 133.8 Mio. CHF. Aufgrund des erneut verbesserten Unternehmensergebnisses beantragt der Verwaltungsrat eine Dividende von 6.50 CHF (2015: 4.50 CHF) pro Aktie.
Umsatzwachstum erneut über Marktniveau
Nach einem impulsschwachen Vorjahr hat die Automobilindustrie 2016 wieder an Fahrt aufgenommen. Mit weltweit 93 Millionen produzierten leichten Fahrzeugen und einem Wachstum von rund 5% war ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, dessen Ausprägung jedoch je nach Region stark differierte. In Osteuropa stagnierten die Produktionsvolumen nahezu, während in Westeuropa ein deutliches Wachstum zu verzeichnen war. In Nordamerika zeigte sich nach einem starken Vorjahr nur noch ein leichter Volumenzuwachs. Getrieben unter anderem vom Wachstumsmarkt China, legte die Automobilproduktion in Asien im Regionenvergleich gegenüber 2015 mit über 7% am stärksten zu. In Südamerika waren Automobilhersteller und Zulieferer 2016 weiter von der anhaltenden Wirtschaftskrise betroffen; im Vorjahresvergleich sank die Fahrzeugproduktion erneut. Dank hoher Produktionsvolumen und entsprechender Umsatzsteigerungen in Asien konnte Autoneum jedoch Nachfrageschwächen in anderen Regionen kompensieren und so den Nettoumsatz in Lokalwährungen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 6.8% steigern. In Schweizer Franken stieg der Konzernumsatz um 3.2% von 2‘085.9 Mio. CHF auf 2‘152.6 Mio. CHF.
Profitabilität deutlich gesteigert
2016 hat Autoneum mit einer EBITDA-Marge vor Sondereffekten von 11.4% (2015: 10.7%) erneut eine deutliche Profitabilitätssteigerung gegenüber dem Vorjahr erreicht. Das EBITDA nahm um 9.8% auf 245.0 Mio. CHF zu. Das EBITDA summierte sich nach Sondereffekten auf 278.1 Mio. CHF (2015: 191.5 Mio. CHF). Auch das EBIT erhöhte sich vor Sondereffekten mit 175.6 Mio. CHF signifikant. Die EBIT-Marge stieg um 0.6 Prozentpunkte auf 8.2% und erreichte damit eine neue Bestmarke in einem Gesamtjahr. Kontinuierliche Effizienzsteigerungen in der Produktion, eine nahezu maximale Kapazitätsauslastung in Europa und niedrige Rohmaterialpreise in Europa und Asien trugen zu diesem erneut verbesserten Ergebnis bei. Das EBIT lag nach Sondereffekten bei 204.5 Mio. CHF (2015: 126.5 Mio. CHF). 2015 hatte ein Sondereffekt in Höhe von 31.5 Mio. CHF durch die Einigung mit dem deutschen Bundeskartellamt das Ergebnis belastet. 2016 beeinflussten der Gewinn aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights (Illinois), USA, in Höhe von 33.2 Mio. CHF und eine Wertberichtigung in Höhe von 4.3 Mio. CHF aufgrund der vorgesehenen Anpassung der Produktionskapazitäten in Südamerika das Ergebnis.
Hohe Investitionen sichern profitables Wachstum
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Konzerngewinn 2016 von 68.7 Mio. CHF auf 133.8 Mio. CHF und verdoppelte sich damit nahezu. Neben operativen Verbesserungen hat der Gewinn aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights zu dieser markanten Steigerung beigetragen. Um auch in Zukunft profitabel wachsen zu können, hat Autoneum 2016 stark in den Kapazitätsausbau bestehender Standorte, in die vertikale Integration und die Einführung von neuen Technologien an verschiedenen Standorten weltweit investiert. Zu den Investitionen zählten unter anderem die weltweit dritte Produktionsanlage für die Halbware von Ultra-Silent in Gundernhausen, Deutschland, sowie zusätzliche Teppich-Produktionslinien in den USA, Mexiko und China. Investiert wurde auch in ein neues Entwicklungszentrum am zukünftigen Nordamerika-Hauptsitz in Novi (Michigan), USA. Die getätigten Gesamtinvestitionen beliefen sich auf 138.4 Mio. CHF (2015: 120.7 Mio. CHF).
Aufgrund der stark verbesserten operativen Performance der Business Group Europe und der Sondereffekte wuchs der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit signifikant um 82.4 Mio. CHF auf 194.1 Mio. CHF (2015: 111.7 Mio. CHF). Mit dem höheren Konzerngewinn erreichte die Gesamtkapitalrendite (RONA) vor Sondereffekten 19.6% (2015: 17.7%) und lag damit weit über den
durchschnittlichen Kapitalkosten von 8.5%. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 38.4% (Vorjahr: 35.7%). Trotz der hohen Investitionen konnte die Nettoverschuldung vor allem dank der operativen Erträge und dem Gewinn aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights auf 57.4 Mio. CHF gesenkt werden (2015: 106.1 Mio. CHF). Der Gewinn pro Aktie betrug vor Sondereffekten 19.26 CHF (2015: 15.92 CHF).
Erweiterung des Verwaltungsrats und höhere Dividende
Basierend auf den positiven Resultaten des Geschäftsjahrs 2016 wird der Verwaltungsrat der Autoneum Holding AG an der Generalversammlung am 30. März 2017 eine Dividende von 6.50 CHF je Aktie beantragen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 2.00 CHF pro Aktie. Der Dividendenbeitrag aus dem Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights beträgt 1.00 CHF. Der Verwaltungsrat schlägt zudem Norbert Indlekofer zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Der deutsche Staatsbürger verfügt über langjährige Erfahrung in der Automobilindustrie und wertvolle Kompetenzen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Technologie. Mit Annahme des Wahlvorschlags erweitert sich der Verwaltungsrat der Autoneum Holding AG von sechs auf sieben Mitglieder.
Business Groups
Der Nettoumsatz der Business Group Europe lag 2016 nach einem von vielen Neuanläufen und starkem Wachstum geprägten Vorjahr mit einem Plus von 0.8% in Lokalwährungen und einem aufgrund von Währungseffekten praktisch unveränderten Umsatz von 833.4 Mio. CHF auf Vorjahresniveau (2015: 833.2 Mio. CHF). Dagegen konnte das EBIT im Berichtsjahr um über 31% von 44.7 Mio. CHF auf 58.7 Mio. CHF gesteigert werden. Die fast vollständige Auslastung der Produktionskapazitäten bei gleichzeitig hoher Materialeffizienz mit sehr tiefen Ausschussraten sowie niedrige Einkaufspreise und eine rigorose Kostenkontrolle ermöglichten dieses Rekordergebnis. Die EBIT-Marge erreichte erstmals 7.0% des Umsatzes und übertraf damit die Vorjahresmarge um 1.7 Prozentpunkte.
Die Business Group North America erreichte 2016 ein organisches Umsatzwachstum von 9.0% und übertraf damit deutlich die Marktdynamik dieser Region. Wie im Vorjahr war die Belieferung von volumenstarken US-amerikanischen und japanischen Fahrzeugmodellen für den Zuwachs ausschlaggebend. Der Umsatzwegfall durch den Verkauf des UGN-Werks in Chicago Heights (Illinois), USA, Anfang 2016 konnte durch die im Vorjahresvergleich höheren Produktionsvolumen mehr als kompensiert werden, dies vor allem aufgrund von Marktanteilsgewinnen. Der Nettoumsatz in Schweizer Franken stieg um 4.2% auf 1‘018.7 Mio. CHF (2015: 977.9 Mio. CHF) und übertraf damit erstmals die Milliardenmarke. Investitionen in den Kapazitätsauf- und -ausbau haben jedoch 2016 das Ergebnis der Business Group North America belastet. Das EBIT vor Sondereffekten sank auf 85.9 Mio. CHF (2015: 91.7 Mio. CHF), was einer EBIT-Marge von 8.4% entspricht. Nach Sondereffekten stieg das EBIT auf 119.1 Mio. CHF.
In Lokalwährungen überzeugte die Business Group Asia 2016 erneut mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung von 20.2%. Diese beruhte insbesondere auf den sehr hohen Produktionsvolumen für Fahrzeuge US-amerikanischer und japanischer Kunden, aber auch auf der zunehmenden Belieferung lokaler Fahrzeughersteller in China. In Schweizer Franken verbesserte sich der Nettoumsatz um 16.5% auf 210.7 Mio. CHF (2015: 180.9 Mio. CHF). Vor allem aufgrund von Investitionen in den Ressourcenaufbau sowie höherer Logistik- und Betriebsaufwände sank die EBIT-Marge leicht auf 13.1%, wobei das EBIT aufgrund der deutlich gewachsenen Produktionsvolumen um über 10% auf 27.7 Mio. CHF (2015: 25.0 Mio. CHF) anstieg.
Auch 2016 beeinträchtigte die anhaltende Rezession in Südamerika, dem Hauptmarkt der Business Group SAMEA (Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika), die dortige Automobilnachfrage, was entsprechend niedrige Produktionsvolumen zur Folge hatte. Während der Nettoumsatz der Business Group SAMEA in Lokalwährungen vor allem wegen inflationsbedingter Preiserhöhungen um 17.1% anstieg, stabilisierte sich der Nettoumsatz in Schweizer Franken auf tiefem Niveau bei 93.5 Mio. CHF (2014: 94.3 Mio. CHF). Dank erfolgreicher Restrukturierungsmassnahmen konnte der operative Verlust vor Sondereffekten gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. So verbesserte sich das EBIT vor Sondereffekten von –12.5 Mio. CHF auf –9.1 Mio. CHF, die EBIT-Marge stieg um 3.5 Prozentpunkte. Das EBIT nach Sondereffekten in Verbindung mit der Wertberichtigung aufgrund der vorgesehenen Anpassung der Produktionskapazitäten in Südamerika belief sich auf –13.4 Mio. CHF.
Ausblick
Für 2017 geht Autoneum entsprechend der finanziellen Mittelfristziele von einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 4% bis 5% aus. Es ist zu erwarten, dass das Wachstum nach Region variiert. Während die Business Group Europe voraussichtlich die Mittelfristzielsetzung übertreffen wird, ist für die Business Group North America aufgrund einer Nachfrageabschwächung mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau zu rechnen. Strategiekonform wird für die Business Group Asia auch 2017 ein zweistelliges Umsatzwachstum auf dem hohen Niveau des Vorjahres und damit deutlich über dem des Marktes erwartet. Die Fortführung der Restrukturierungsmassnahmen in Südamerika dürfte zu weiteren Ergebnisverbesserungen der Business Group SAMEA führen. Ungeachtet des herausfordernden Marktumfelds geht Autoneum davon aus, die 2016 erreichte EBIT-Marge halten zu können.
Bilanzmedienkonferenz zum Geschäftsjahr 2016
2. März 2017, 09.00 Uhr
Finanzanalystenkonferenz zum Geschäftsjahr 2016
2. März 2017, 11.15 Uhr
Ort: Autoneum, Schlosstalstrasse 43, 8406 Winterthur
Wichtige Termine 2017
Generalversammlung 2017 – 30. März 2017
Halbjahresbericht 2017 – 25. Juli 2017
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