Autoneum hat durch die strategiekonforme Fokussierung auf Kernkompetenzen 2014 neue Höchstmarken in der Profitabilität erzielt. Während der Nettoumsatz in Lokalwährungen in einem heterogenen Marktumfeld wie erwartet um 1.9% gesteigert wurde, übertraf die EBITDA-Marge erstmals die 10%-Marke. Das EBIT verbesserte sich um 17.7 Mio. CHF auf 135.1 Mio. CHF; dies entspricht einer EBIT-Marge von 6.9%. Der Konzerngewinn vervielfachte sich gegenüber dem Vorjahr von 36.2 Mio. CHF auf 102.8 Mio. CHF. Angesichts der erreichten finanziellen Fortschritte beantragt der Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende auf 4.50 CHF.

Umsatz gesteigert
Die Automobilproduktion von leichten Motorfahrzeugen entwickelte sich 2014 uneinheitlich. Während sie in Europa, Nordamerika und Asien Zuwächse verzeichnete, sank das Produktionsvolumen in der Marktregion SAMEA (Südamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Russland) gegenüber dem Vorjahr deutlich. Insgesamt legte die globale Automobilproduktion leicht um 3.1% auf 87.4 Millionen Fahrzeuge zu. Autoneum steigerte den Nettoumsatz in Lokalwährungen wie erwartet um 1.9%. Aufgrund des Wegfalls des Umsatzes der verkauften italienischen Tochtergesellschaft und der anhaltenden Abwertung zahlreicher Währungen sank der Konzernumsatz in Schweizer Franken von 2‘053.3 Mio. CHF auf 1‘954.7 Mio. CHF. Drei von vier Business Groups steigerten erneut den Umsatz in Lokalwährungen.

Profitabilität erreicht neue Höchstmarken
2014 hat Autoneum neue Höchstmarken in der Profitabilität erreicht: So stieg das EBITDA um 17.3 Mio. CHF auf 201.6 Mio. CHF. Damit übertraf die EBITDA-Marge erstmals die 10%-Marke. Das EBIT verbesserte sich um 17.7 Mio. CHF auf 135.1 Mio. CHF; dies entspricht einer EBIT-Marge von 6.9% (2013: 3.9%; vor Restrukturierungs-
kosten: 5.7%). Mit der Steigerung um 1.2 Prozentpunkte im margenschwachen Branchenumfeld hat Autoneum ein bemerkenswertes Profitabilitätsniveau erreicht. Alle Business Groups verzeichneten im Berichtsjahr ein positives EBIT. Ausschlaggebend für diese Ergebnisverbesserungen waren die erfolgreich umgesetzten Kapazitätsanpassungen und die damit verbundene bessere Auslastung der bestehenden Werke in Europa, der Ausbau der vertikalen Integration durch die unternehmenseigene Produktion von Ausgangsmaterialien sowie höhere Produktionsvolumen in Asien.

Konzerngewinn vervielfacht, Gewinn pro Aktie signifikant erhöht
Der Konzerngewinn vor Steuern erhöhte sich um 86.4% auf 120.1 Mio. CHF (2013: 64.5 Mio. CHF). Durch die erfolgreiche Restrukturierung von Tochtergesellschaften konnten Verlustvorträge aktiviert werden, wodurch die Steuerquote auf 14.4% sank. Entsprechend hat sich der Konzerngewinn nach Steuern von 36.2 Mio. CHF auf
102.8 Mio. CHF vervielfacht. Ausschlaggebend für diese deutlichen Zuwächse war
die Steigerung des operativen Ergebnisses. Die Gesamtkapitalrendite (RONA) stieg auf 20.3% (2013: 10.3%) und lag damit mehr als doppelt so hoch wie der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (WACC) von 8.7%.

Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten in Wachstumsmärkten, die Erhöhung der Fertigungstiefe und in operative Verbesserungen beliefen sich 2014 auf 101.9 Mio. CHF (2013: 80.7 Mio. CHF). Trotz dieser starken Investitionszunahme konnte Autoneum das operative Nettoumlaufvermögen auf dem tiefen Vorjahresniveau halten und einen operativen Cashflow von 138.2 Mio. CHF (2013: 165.7 Mio. CHF) erwirtschaften. Gleichzeitig sank die Nettoverschuldung auf 53.9 Mio. CHF (2013: 75.0 Mio. CHF). Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 33.0% auf 35.7%. Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich markant auf 17.03 CHF (2013: 3.12 CHF), während sich die flüssigen Mittel am 31. Dezember 2014 auf 140.9 Mio. CHF beliefen (2013: 117.9 Mio. CHF).

Die seit dem Börsengang signifikant verbesserte operative und finanzielle Performance von Autoneum zeigt sich auch in der vorteilhafteren Refinanzierung des Unternehmens. Der Konsortialkredit über 130 Mio. CHF, der zum 31. Dezember 2014 auslief, wurde bereits im August durch einen neuen syndizierten Kredit über 150 Mio. CHF abgelöst. Zeitgleich hat Autoneum auch die zwei nachrangigen, im Rahmen des Börsengangs im Jahr 2011 erhaltenen Darlehen von je 12.5 Mio. CHF vorzeitig an die Hauptaktionäre Michael Pieper und Peter Spuhler zurückbezahlt.

Erneute Dividendenerhöhung geplant
Angesichts der erreichten finanziellen Fortschritte schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 26. März 2015 die Auszahlung einer Dividende von
4.50 CHF pro Aktie (2013: 1.30 CHF) vor. Dies entspricht einer Ausschüttung von rund 21 Mio. CHF aus der Kapitaleinlagereserve.

Business Groups
Der Nettoumsatz der Business Group Europe erreichte 2014 in Lokalwährungen annähernd das Vorjahresniveau. In Schweizer Franken sank der Nettoumsatz aufgrund des Wegfalls des Umsatzes der verkauften italienischen Tochtergesellschaft und wegen Währungseffekten um 10.4% auf 807.7 Mio. CHF (2013: 901.6 Mio. CHF). Mit einer EBITDA-Marge von 8.3% hat die Business Group ein wichtiges finanzielles Mittelfristziel übertroffen. Das EBIT der Business Group Europe verbesserte sich dank strategiekonformer selektiver Auftragsannahme, gestiegener Auslastung der Produktionskapazitäten durch die 2014 abgeschlossenen Anpassungen und dank optimierter Strukturkosten von 15.4 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2013 auf 38.7 Mio. CHF. Die EBIT-Marge stieg dementsprechend auf 4.8% und markiert so ein neues Profitabilitätsniveau dieser Business Group.

Die Business Group North America wuchs im Berichtsjahr organisch um 1.2%. Der Nettoumsatz in Schweizer Franken sank aufgrund der Abwertung des kanadischen Dollars leicht um 1.1% auf 882.7 Mio. CHF (2013: 892.4 Mio. CHF). Das EBIT reduzierte sich auf 75.1 Mio. CHF (2013: 82.6 Mio. CHF). Dies entspricht 8.5% des Nettoumsatzes. Niedrigere Produktionsvolumen und Modellwechsel bei Hauptkunden, operative Ineffizienzen in einem umsatzstarken US-Werk und Investitionen in neue Produktionsstandorte in den USA beeinträchtigten das Ergebnis der Business Group North America im Vorjahresvergleich.

2014 erhöhte sich der Nettoumsatz der Business Group Asia in Lokalwährungen um 15.0%. In Schweizer Franken verbesserte sich der Umsatz um 13.2% auf 145.3 Mio. CHF (2013: 128.3 Mio. CHF). Das EBIT der Business Group Asia stieg um 4.3 Mio. CHF auf 19.9 Mio. CHF (2013: 15.7 Mio. CHF), wodurch die bereits hohe EBIT-Marge um 1.5 Prozentpunkte auf 13.7% ausgebaut werden konnte. Ausschlaggebend für den Zuwachs waren höhere Produktionsvolumen und erfolgreiche Neuanläufe bei globalen Kunden, operative Exzellenz und der Ausbau der vertikalen Integration in China.

Die Business Group SAMEA (Südamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Russland) steigerte den Umsatz in Lokalwährungen um 5.3%. Der Nettoumsatz in Schweizer Franken sank aufgrund der Abwertung aller Währungen in dieser Marktregion um 10.5% auf 123.9 Mio. CHF (2013: 138.4 Mio. CHF). Das EBIT betrug 1.5 Mio. CHF (2013: 3.2 Mio. CHF), was 1.2% des Nettoumsatzes entspricht. Dies ist auf tiefere Produktionsvolumen infolge des unvermittelten Markteinbruchs in Brasilien zurückzuführen. Die zeitnahe Anpassung der Kostenstruktur an das deutlich verschlechterte Marktumfeld sowie operative Fortschritte in Argentinien und der
Türkei milderten den Ergebnisrückgang ab.

Wechsel in der Konzernleitung
Der Verwaltungsrat der Autoneum Holding AG hat John T. Lenga mit Wirkung zum
1. März 2015 zum Leiter der Business Group North America und Mitglied der Konzernleitung ernannt. John T. Lenga, der seit 2007 als Chief Financial Officer (CFO) der Business Group North America verantwortlich zeichnete, folgt damit auf Richard Derr, der Ende Februar 2015 in den Ruhestand getreten ist. Richard Derr stand der Business Group North America von 2004 bis 2011 als Geschäftsleitungs-
mitglied der Division Automotive Systems der Rieter Holding AG und seit dem Börsengang von Autoneum im Mai 2011 als Konzernleitungsmitglied vor. Der Verwaltungsrat und CEO Martin Hirzel bedanken sich bei Richard Derr für seinen wesentlichen Beitrag sowie sein hohes Engagement bei der Weiterentwicklung der Business Group North America und wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Ausblick
Für 2015 wird eine verhaltene Zunahme der weltweiten Automobilproduktion von rund 2% auf ca. 90 Millionen Fahrzeuge erwartet. Angesichts dieses anspruchsvollen Marktumfelds geht Autoneum davon aus, entsprechend der finanziellen Mittelfristziele in Lokalwährungen zwischen 4% und 5% wachsen zu können. Die bestehende Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber anderen Währungen wird jedoch dazu führen, dass der in Schweizer Franken konsolidierte Konzernumsatz trotz des angestrebten organischen Wachstums gegenüber 2014 leicht rückläufig sein wird. Ungeachtet der negativen Währungseinflüsse dürfte die operative Marge des Unternehmens weiter gesteigert werden.

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